Herzlich Willkommen!

Meditationen für die Heiligen Nächte, die Raunächte und Silvester

Aus Geistesforschung

Auf dieser Seite sind Motive zusammengetragen, die in der Weihnachtszeit und den Raunächten für Meditationen verwendet werden können.

In Meditationen können die geistigen Welten hereinwirken

Rudolf Steiner, GA 266/III, S.434:

"Die wahre Meditation … ist ein Vollziehen des geistigen Willens, der den Zeitgeist in sich trägt. Wo solche Meditation geübt wird, da vermag eine geistige Kraft in das irdische Geschehen hineinzuwirken. Geistige Welten wollen heute in das irdische Geschehen hineinwirken, aber sie können dieses nur, wenn durch menschliche Meditation Raum dafür geschaffen wird."

Meditation öffnet die Seele den Meistern

Rudolf Steiner, GA 266/I, S. 285:

"Das [durch die Meditation] Empfangene nachwirken, nachklingen lassen in Eurer Meditation, dann strömen die geistigen Mächte der Welt in Euch ein. Die Welt ist durchflossen von geistigen Strömungen, die ausgehen von den grossen Meistern der Weisheit und des Zusammenklanges der Empfindungen. Die Meister giessen fortwährend Ströme der Liebe und Weisheit über die Menschheit aus, aber die Seelen der Menschen sind nicht immer bereit und geöffnet, aufzunehmen. Die Meditationsworte aber sind Zauberworte, die die Pforten der Seele öffnen, damit das göttliche Leben einziehen kann."

Rudolf Steiner, GA 266/III, S. 344:

"Meditieren heisst, die Seele dem Meister öffnen, dass er ihr nachts Impulse geben kann."

Was ist «guter Wille» in Wirklichkeit?

Herbert Hahn dazu:

"Wille heisst für den Okkultisten, aus dem Geist heraus handeln, sich als Meditant in einen Einklang mit den Hierarchien setzen. Rastloses Tun, noch dazu nicht im Einklang mit den Intentionen Rudolf Steiners, bzw. der geistigen Welt, wie es immer wieder vorkam, hat in diesem Sinne nichts mit Wille zu tun." (aus Gerhard v. Beckerath «Der Leidensweg Rudolf Steiners», S. 192)

Rudolf Steiner: «Nichts ausser Hingabe an die geistige Welt kann ein Werk in der Welt fruchtbar gestalten.» (GA 265, S. 127)

Das Treffen der Meister der weißen Loge an Weihnachten

Notizen von einer frühen Esoterischen Stunde von Rudolf Steiner vom 13. Dez. 1905, Worte über die Heilige Nacht vom 24. auf den 25. Dezember, GA 266a:

"[Rudolf Steiner] kam dann auf Weihnachten zu sprechen und auf die Wichtigkeit der Feste des Jahres; dass Weihnachten die Sonne am tiefsten stände und am 25. wieder den Aufstieg begänne und dass in dieser Nacht die Meister der weissen Loge eine Sitzung hätten, in der sie die Sonnenkraft des kommenden Jahres ausströmten auf die Menschen, die sich ihnen ganz hingeben wollen, ihre Persönlichkeit ganz aufgeben wollen und sie um Kraft bitten. Wenn man in diesem Sinne Weihnachten feiert, in diesem Sinne die Meister bittet, dann senden sie ihre Kraft in den Menschen hinein an diesem 25. Dezember, so dass des Meisters Kraft durch ihn wirkt."

Entschlüsse in der Silvesternacht werden von den Hierarchien ergriffen

Aus den Erinnerungen von Herbert Hahn, Gespräch mit Rudolf Steiner:

"Die 12 heiligen Nächte sind entscheidend für das Leben und Schicksal des kommenden Jahres. (…) Besonders entscheidend ist, was wir uns in der Silvesternacht vornehmen. (…)In der Silvesternacht gibt uns der Volksgeist für einige Augenblicke frei. was wir dann denken, wird von den höchsten Hierarchien ergriffen - und es trägt die Kraft der Verwirklichung in sich."

Chronologische Sammlung von Zitaten Rudolf Steiners zur Tiefwinter- und Weihnachtszeit

Unvollständige Sammlung, Zusammenstellung und Hervorhebungen von Dirk Kruse:

*

„Das Weihnachtsfest geht durch alle Religionen hindurch. Es ist das Fest, das dem Menschen zum Bewußtsein bringen sollte, daß sein Schicksal einst ein Abbild des Schicksals des Makrokosmos sein soll.“ (GA 88, 21.12.1903)

*

„(Rudolf Steiner) kam dann auf Weihnachten zu sprechen, … dass in dieser Nacht (des 25. Dezembers) die Meister der Weißen Loge eine Sitzung hätten, in der sie die Sonnenkraft des kommenden Jahres ausströmten auf die Menschen, die sich ihnen ganz hingeben wollen, ihre Persönlichkeit ganz aufgeben wollen und sie um Kraft bitte. Wenn man in diesem Sinne Weihnachten feiert, in diesem Sinne die Meister bittet, dann senden sie ihre Kraft in den Menschen hinein an diesem 25. Dezember, so dass des Meisters Kraft durch sie wirkt.“ (GA 266a, Notizen über eine Esoterische Stunde Steiners vom 13.12.1905)

*

(Die Erweckung des höheren Selbst wurde in den Mysterien vorgenommen) „zur Weihnachtszeit, weil diejenigen, welche die geistigen Tatsachen kennen, wissen, dass zu diesem Zeitpunkt durch den Weltenraum Kräfte ziehen, die solcher Erweckung günstig sind.“ (GA 190, 17.12.1906)

*

„Die Sonne schaue um um mitternächtige Stunde …

Die Weihnachtsfeier ist ein Fest, das in den ältesten Mysterien aller Religionen … immer gefeiert wurde. …das begangen wurde .. von den höchststehenden Eingeweihten in den Mysterien. … Der Schüler musste lernen) das er den ganzen Gang der Menschheit überblicken lernen muß. …

Sie saßen im tiefen Schweigen im Dunkeln beieinander versammelt. …stundenlang …Gedanken der Ewigkeit durchzogen ihr Inneres. (Sie erlebten:) die Sonne um Mitternacht schauen. …Christos …! (GA 96, 17.12.1906)

*

„ … indem die physische Kraft der Sonne immer mehr herabsinkt, steigt die geistige Kraft wird immer stärker und stärker, bis sie um Weihnachten am stärksten ist.“ (GA 98, 25.12.1907)

*

„(Zum Winter hin) folgt die Seele dem Geiste in das tote Gestein, … . … wenn die stärkste Dunkelheit herrscht …dann fühlen wir… das in den Tiefen das Geisteslicht ersprießt (des Christus Jesus). Da fühlen wir das wir den Christus im Verborgenen zu suchen haben, … das Dunkel und Finster ist …“ (GA 117, 21.12.1909)

*

„(Die Stimmung zur Wintersonnenwende) erweckt Todeswehmut, und das geht dann über in die Weihnachtsstimmung.“ (GA 119, Mikrokosmos und Makrokosmos, 23.03.1910)

*

„ … in der Zeit der zwölf heiligen Nächte …, wo die Außerirdischen Einflüsse am stärksten sind … .“ (GA 275 „Hinweise“, Mitteilung von Ingeborg Möller über Steineraussagen im Juni 1910 in Oslo)

*

„(Die Gedanken und Gefühle der Erde treten zurück) wenn der Winter herannaht, so dass dann die Erde in sich selbst verschlossen in ihrem eigenen Ich ruht und sich nur bewahrt, was sie braucht, um durch das Gedächtnis hinüberzutragen das Vorhergehende zu dem Nachfolgenden, sich bewahrt in den Pflanzen-Samenkräften, was sie sich erobert hat.“ (GA 60, 08.12.1910)

*

„Oh, man muß sagen, es erweckt tatsächlich eine tiefe Empfindung in unserer Seele, wenn wir, wie zusammengedrängt, in die eine Nacht vom 24. zum 25. Dezember für unser Nachdenken, für unser Nachempfinden das haben, was die Menschheit durch die luziferischen Kräfte geworden ist von Adam und Eva bis zur Geburt des Christus in dem Jesus. Wenn wir das empfinden, dann empfinden wir schon genug die Bedeutung dieses Festes und empfinden dann auch, was man damit vor die Menschheit hinstellen konnte.

Es ist, wie wenn die Menschheit, wenn sie die Gelegenheit benützt, diese Marksteine der Zeit als Meditationsstoffe zu nehmen, wirklich einmal gewahr werden kann ihres reinen Ursprunges in den kosmischen Kräften des Universums. Da den Blick hinaufhebend in die kosmischen Kräfte des Universums und ein wenig eindringend durch Theosophia, durch wirkliche spirituelle Weisheit in die Geheimnisse des Universums –, da kann die Menschheit erst wieder reif werden, das zu begreifen, daß eine höhere Stufe des Geburtsfestes des Jesus das ist, was als Christgeburtsfest einmal begriffen worden ist durch die Gnostiker, das Christgeburtsfest, das am 6. Januar eigentlich gefeiert sein sollte, das Fest der Geburt des Christus in dem Leibe des Jesus von Nazareth. Aber, wie um sich vertiefen zu können in die zwölf universellen Kräfte des Kosmos, stehen die zwölf heiligen Nächte da zwischen dem Christfest und dem Fest, das am 6. Januar gefeiert sein sollte, das jetzt das Fest der Heiligen Drei Könige ist, und das eigentlich das charakterisierte Fest ist.

Wieder, ohne daß man es so recht gewußt hat in der bisherigen Wissenschaft, stehen sie da, diese zwölf heiligen Nächte, wie aus den verborgenen weisen Seelentiefen der Menschheit festgesetzt, wie wenn sie sagen wollten: Empfindet alle Tiefe des Christfestes, aber versenkt euch dann während der zwölf heiligen Nächte in die heiligsten Geheimnisse des Kosmos! – Das heißt in das Land des Universums, aus dem der Christus heruntergezogen ist auf die Erde. Denn nur, wenn die Menschheit den Willen haben wird, sich inspirieren zu lassen durch den Gedanken an den heiligen kindlichen Gottesursprung des Menschen, sich inspirieren zu lassen von jener Weisheit, welche in die zwölf Kräfte, in die zwölf heiligen Kräfte des Universums dringt, die symbolisch dargestellt sind in den zwölf Zeichen des Tierkreises, die sich aber nur in Wahrheit darstellen durch die spirituelle Weisheit – nur, wenn die Menschheit sich vertieft in die wahre spirituelle Weisheit und der Zeiten Lauf erkennen lernt im großen Weltenall und im einzelnen Menschen, nur dann wird zu ihrem eigenen Heile die Menschheit der Zukunft, durch Geisteswissenschaft befruchtet, die Inspiration finden, die da kommen kann von dem Jesu-Geburtsfest zum Eindringen in die zuversichtlichsten, hoffnungsreichsten Zukunftsgedanken.“ (GA 127, 21.12.1911)

*

„Und wie der Pflanzensame in die Tiefen der Erde in der Zeit heruntersteigt, die wir die Weihnachtszeit nennen, so steigt in tiefe, tiefe Geistesregionen die Menschenseele in diesen Zeiten hinunter, sich ebenso Kraft holend in tiefen Regionen wie der Pflanzensame zum Blühen im Frühling. … Für denjenigen, dem die geistigen Augen geöffnet werden, für den ist die Zeit der dreizehn Tage und dreizehn Nächte eine tiefe Zeit des geistigen Erlebens. …

Schauen kann in dieser Zeit … der Sehergeist … in großen, gewaltigen Imaginationen …

was der Mensch durchzumachen hat durch seine Entfernung vom dem Christus-Geist, und wie diesem Menschen die Ausgleichung werden kann, …. und wie gekrönt sind die Visionen der Seher … durch die Imagination des Christus…. Dieser Menschenursprung (im Weihnachtsgedanken) ruft uns immerda zu:

Mensch, du kannst in dir die starken Kräfte finden, die dir das geben, was man im wahren Sinne des Wortes den Seelenfrieden nennen kann. …

In dir lebt etwas, was dich hinaufführen kann und muss, wenn du es nur richtig in dir zur Geburt bringst, zu göttlichen Höhen, zu göttlichen Kräften.

…die innerste Wesenheit der Menschenseele ist… unschuldig,  kraftvoll, friedlich ….

…denke an des Menschen Gottesursprung … werde gewahr in dir … die Kräfte höchster Liebe. … werde gewahr in dir die Kräfte, welche dir immerdar Zuversicht und Sicherheit geben in all deinem Wirken, in all deinem Leben jetzt und in fernsten Zukunftszeiten.“ (GA 127, 26.12.1911)

*

(Die hellsichtige Seele) kann (zu Weihnachten) in die lichteste Geisteswelt eintauchen. … so unterliegt … das spirituelle Aufblühen der Menschen solch einem Gesetz, … dass es zusammenfällt in seiner lichten Helligkeit mit der natürlichen Finsternis , in welche das Weihnachtsfest verlegt ist. … Da kann die menschliche Seele hineinschauen in die geistige Welt, und sieht da das Schicksal des Menschen im entkörperten Zustand, wenn sie durchgeht durch Kamaloka und es ihr dann klar wird, wie ein Verhältnis der höheren geistigen Welten zu den Taten der Menschen hier auf Erden hergestellt wird.“ (GA 158, 01.01.1912)

*

„Es schlafen im Sommer diese geistigen Wesenheiten der Erde und im Winter wachen sie auf und durchziehen die Planetenmasse.“ (GA 143, 07.05.1912)

*

„Im Winter aber wachen die Erdgeister ..., im Winter ... wissen wir, dass die höchsten göttlichen Wesenheiten ... um uns sind, dass höchste göttliche Leben, göttliches Bewusstsein in der Erde wirkt. .... mit dem heraufkommen der Winterzeit, ... da fühlen wir uns wie eingehüllt in diese höchsten geistigen Wesenheiten, fühlen uns ihnen in tiefster Seele zugehörig ... ." (GA 143, 17. 5. 1912)


„ … im Winter weiß der Geist der Erde, was im Weltall rings um ihn vorgeht, wie der Mensch, wenn er aufwacht, dasjenige weiß und schaut, was um ihn herum vorgeht.“                                           (GA 155, 23.05.1912)

[Zum Erdgeist: „In dem, was ich als Erdgeist bezeichnet habe, der wirklich eine solche persönliche Wesenheit ist, wie wir selber, …wird uns alles das Anschaulich (was zusammenhängt mit dem Mysterium von Golgatha).“ (GA 157, 20.04.1915) ]

„ ... daß man während der Winterszeit durch die esoterische Entwicklung immer mehr und mehr fühlen wird, daß man sozusagen mit seinem inneren Atherleib nicht so in sich geschlossen ist wie während der Sommerszeit, sondern daß man mehr in Zusammenhang kommt mit dem unmittelbaren Geist der Erde. ... Im Winter werden mehr schweigen die inneren Schwingungen, die man seit alten Zeiten namentlich im Kopfe mit sich trägt; man wird sich fühlen verbunden mit dem Geist der Erde, man wird verstehen lernen, daß der Geist der Erde wacht im Winter. ... Im Winter aber wird man mit Gedanken leichter inspiriert als im Sommer, so daß das menschliche Denken im Winter mehr wie eine Inspiration wirkt als im Sommer. Also gerade das im besonderen Sinn menschliche Denken geht im Winter so leicht vor sich, daß es wie von selber kommt in gewisser Beziehung.“ (GA 145, 23.03.1913, S. 76 f.)

„Es ist dies die Zeit … mit dem tiefsten Eintauchen und Erlöst werden der Natur, (mit der) auch die menschliche Seele ganz besondere Erlebnisse durchmachen kann, …“

…wenn die äußere Natur wieder erstirbt, hat man es mit einem Aufwachen der geistigen Natur der Erde zu tun. Und wenn wie schlafend um die Weihnachtszeit herum die äußere Natur ist, dann ist das die Zeit, in welcher sozusagen das Geistige der Erde, das sowohl an elementaren, weniger bedeutsamen Wesen wie auch an großen, gewaltigen Wesen mit dem Erdensein zusammenhängt am allerregsamsten ist.“ (GA 158, Ansprache 07.01.1913)

„ Ein Ergebnis (der esoterischen Entwicklung) wird sein, das man während der Winterzeit …immer mehr und mehr fühlen wird, dass man … mit seinem inneren Ätherleib nicht so in sich geschlossen ist wie während der Sommerszeit, sondern dass man mehr in Zusammenhang kommt mit dem unmittelbaren Geist der Erde. …(Während der Sommerzeit sagt man sich:) Du lebst da mit den Geistern, die von uralten Zeiten an dir gearbeitet haben, deren Arbeit du mitträgst, während der unmittelbare Lebensgeist der Erde dir jetzt im Sommer ferner liegt.

Im Winter …(fühlt man sich) verbunden mit dem Geist der Erde. … Im Winter wacht der Geist der Erde. …(Im Sommer muß man) die Gedanken sich erarbeiten …. Im Winter aber wird man mit Gedanken leichter inspiriert als im Sommer, so daß das menschliche Denken im Winter mehr wie eine Inspiration wirkt als im Sommer. Also gerade das im besonderen Sinn menschliche Denken geht im Winter so leicht vor sich, daß es wie von selber kommt in gewisser Beziehung.“ (GA 154, 23.03 1913)

„Wie der Mensch sich zurückziehen muß, … um im Inneren das Licht des Geistes anzuzünden, …, so muß … der Erdgeist selber sich innerlich konzentrieren, seine Fähigkeiten innerlich zusammenziehen … .

(Zur Johannizeit ist die Menschenseele) … trunken hingegeben den Eindrücken vom Makrokosmos.

„ …dann (um Weihnachten), wenn das geringste Maß der Eindrücke vom Makrokosmos zur Erde kommt( und) der Erdengeist, in sich konzentriert, die Geheimnisse des Erdenseelenlebens im unendlichen All erlebt… (kann) der Mensch, wenn er sich hineinbegibt in dieses Erleben zu der Zeit … die heiligsten Geheimnisse miterleben….

Wie können wir uns verhalten zu den geistigen Welten, in die wir als in eine Summe von geistigen Wesenheiten der höheren Hierarchien unseren Einzug halten wollen?

(Du wirst von den Hierarchien gedacht und  musst) in die Höhlung der geistigen Welt dich hineinbegeben….

… vorüberziehen kann an dir die geistige Welt, dich begnadigen, dich mit ihrer Liebe durchfluten. Und dann, wenn du nachher oder während du darinnen bist …dein Erdenbewusstsein entwickelst, dann glänzt dir herein …dasjenige, was die geistige Welt ist.

Die Geistige Welt zieht durch (den Menschen) durch. … die Wesen der höheren Hierarchien (sind) hinter ihm. Da kann er nicht ihr Angesicht sehen, so wie( unsere) Gedanken nicht unser Antlitz sehen, wenn sie in uns sind.  Das Antlitz ist vorn, die Gedanken sind dahinter, sie sehen nicht das Antlitz. …

Man muss vieles …aufbringen, um in der richtigen Weise in Ehrfurcht und Hingabe vor einer solchen Offenbarung zu stehen. …

Wahrhaft leben wir uns also (zu Weihnachten) wieder hinein in den Erdgeist, mit dem wir zusammen doch eine Ganzheit bilden ….“ (GA 158, Ansprache 31.12.1914)

„Wie Schlaf, wie Finsternis der Naturwesen, so erscheint uns die Zeit, in welcher das Weihnachtsfest festgesetzt ist. Umgekehrt wie mit der äußeren Natur ist es mit der menschlichen Seele. Während die Naturwesen hinuntersteigen in die Finsternis und sie die menschliche Seele in dieses Reich äußerer Sonnenfinsternis begleitet, wird es in dieser menschlichen Seele - oder kann es wenigstens werden — heller. Sie kann durch den natürlichen Verlauf der Dinge, den wir öfter als ein gewisses vererbtes Hellsehertum angedeutet haben, oder durch geschultes Hellsehertum gerade in die lichteste Geisteswelt eintauchen, wo ihr aufgehen dann die Geheimnisse des Geistes, die hinter den äußeren sinnlichen Dingen verborgen liegen. Und so wie dieses Heruntersteigen der Pflanzenwelt um die Zeit des Winterpfades einem regelmäßigen Gesetz unterliegt, so unterliegt auch das spirituelle Aufblühen der Menschen solch einem Gesetz, so daß es zusammenfällt in seiner lichten Helligkeit mit der natürlichen Finsternis, in welche das Weihnachtsfest verlegt ist [...]

Daher war es mir außerordentlich interessant, daß, als ich mehrere Jahre hindurch innerhalb unserer Bewegung von diesem weihnachtlichen Hellsehertum gesprochen hatte, das uns einführt in die Bedeutung des Christus-Wesens, in das Aufgehen des Christus- Wesens gerade dann, wenn am stärksten die menschliche Seele in Hellsichtigkeit untertaucht ... . ... das klingt an vieles an, was an ähnlichen Visionen innerhalb germanischer Völker immer gelebt hat, was viele Menschen im Grunde genommen hellsichtig geschaut haben in der Zeit der dreizehn Nächte vom Weihnachtsabend bis zum Erscheinungsfeste Christi, dem 6. Januar. - Da kann die menschliche Seele hineinschauen in die geistige Welt und sieht da das Schicksal der Menschenseele im entkörperten Zustande, wenn sie durchgeht durch Kamaloka und es ihr dann klar wird, wie ein Verhältnis der höheren geistigen Welten zu den Taten der Menschen hier auf Erden hergestellt wird. Und interessant ist es, daß derjenige, von dem uns nun in diesem Traumlied erzählt wird und dem diese Visionen in dieser nordischen Gegend durch dieses Traumlied zugeschrieben werden, ein Mensch ist, der den Namen trägt: Olaf Ästeson. Von diesem wird erzählt, daß er während dieser dreizehn Nächte in einer Art hellsichtiger Erfahrung dasjenige durchmachte, was der nordische Mensch in seiner Art als Vision empfinden kann. Er erfuhr zunächst, wie sich die menschlichen Taten weiter gestalten, wenn der Mensch durch die Todespforte gegangen ist, er erfuhr aber auch, wie in das Walten und Weben der Seele nach der Entkörperung das eingreift, was wir die Christus-Wesenheit nennen, wie hineinfällt in die nordische Geistesordnung des Lebens nach dem Tode das Richteramt des Jesus, des Christus, der da an die Seite tritt des alten Weltenrichters, des sogenannten Angesichtes Jehovas, des Erzengels Michael.“ (GA 158, 01.01.1912)

„Die Zeit in welcher das geringste Maß an Eindrücken aus dem Makrokosmos zur Erde kommt. Die Zeit von Weihnachten … ist wohl geeignet, dass man sich nicht nur erinnere an das Gegenständliche der geistigen Erkenntnis, sondern an die Empfindungen, die wir entwickeln müssen durch das Aufnehmen der Geisteswissenschaft. Wahrhaft leben wir uns also wieder hinein in den Erdgeist, mit dem wir zusammen doch eine Ganzheit bilden, …“                                    (GA 275, 31.12.1914)

„ .. in der Jahreszeit, wo die äußeren physischen Sonnenstrahlen die geringste Kraft haben, (ist) die geistige Kraft, welche die Erde umhüllt, die stärkste … . (GA 161, 30.01.1915)

(In den heiligen Nächten ist die Zeit,) in der die Erdenkräfte dem Hellsehertum ganz besonders günstig sind.“ (GA 174b, 14.02.1915)

„… am wachsten ist der Geist der Erde in diesen zwölf oder Dreizehn Nächten von Weihnachten bis Dreikönigstag.“ (GA 159, Das Geheimnis des Todes, 18.05.1915)

„Da, wo sich das eine Jahr in das andere hinüberentwickelt, da haben unsere mineralischen Dinge und Vorgänge der Erde und die gesamte Pflanzenwelt ein Bewusstsein, dass heißt ihr zwei Bewusstseine durchdringen sich. …

Die Erde denkt mit ihrem Bewusstsein den ganzen zunächst zur Erde gehörigen Himmelsraum. …im mineralischen Bewusstsein … ist das Geheimnis des ganzen Kosmos als Gedanke enthalten. … (Und der Mensch) geht) durch die Gedanken der Erde.

(Zur Silvesterzeit weiß) die Pflanzenwelt … von den Geheimnissen der Sterne….

…die Pflanze (sieht) in die Himmel (hinaus), dadurch, das ihr Bewusstsein sich vereinigt mit mit dem mineralischen Bewusstsein … “ (GA 165, 31.12.1915)

„In dieser Zeit in der das Weihnachtsfest liegt, ist unsere Erde als Wesen besonders geeignet, in ihre Aura Ideen hineinzubekommen, …

Im Sommer schläft die Erde. Da kann man also gewisse Gedanken in ihr nicht finden. Im Winter wacht sie, und am hellsten wacht sie in der Zeit, in die Weihnachten fällt. Da durchziehen die Erdenaura Gedanken und aus diesen Gedanken kann man ablesen, was der Kosmos mit unseren Erdvorgängen will.“ (GA 172, 12 11. 1916)

„Das Leben des Menschen in seiner Ganzheit verläuft tatsächlich nicht im ganzen Jahreslauf in gleichmäßiger Art, sondern der Mensch macht Veränderungen durch während des Jahreslaufes.

In der Sommerzeit, wenn die Sonne ihre höchste Wärmeentfaltung hat, da ist der Mensch viel mehr seinem physischen Leben anheimgegeben, und damit auch dem physischen Leben der Umgebung, als während der Winterzeit, wo der Mensch gewissermaßen kämpfen muß gegen die äußeren elementarischen Erscheinungen, wo er mehr auf sich angewiesen ist. Da reißt sich auch mehr sein Geistiges los - von sich und auch von der Erde -, und er ist mit der geistigen Welt, mit der ganzen geistigen Umgebung verbunden.

Daher ist die eigentümliche Empfindung, die wir mit dem Weihnachtsmysterium und dem Weihnachtsfest verbinden, keineswegs etwas Willkürliches, sondern sie hängt zusammen mit der Festsetzung des Weihnachtsfestes. In jenen Wintertagen, an denen das Fest angesetzt ist, da ist der Mensch in der Tat, wie die ganze Erde, dem Geiste hingegeben. Da durchlebt der Mensch gewissermaßen ein Reich, wo der Geist ihm nahesteht. Und die Folge davon ist eben das, daß um die Weihnachtszeit, so bis zu unserem heutigen Neujahr hin, der Mensch ebenso eine Begegnung seines Astralleibes mit dem Lebensgeist durchmacht, wie er für die erste Begegnung die Begegnung des Ich mit dem Geistselbst durchmacht. Und auf dieser Begegnung mit dem Lebensgeist beruht das Nahesein dem Christus Jesus. Denn durch den Lebensgeist offenbart sich der Christus Jesus. Er offenbart sich durch ein Wesen aus demnReiche der Archangeloi. Selbstverständlich ist er ein unendlich viel höheres Wesen, aber nicht darauf kommt es jetzt an, sondern darauf, daß er sich offenbart durch ein Wesen aus dem Reiche der Archangeloi. ... wenn nun der Mensch sein Empfindungsleben vertieft, vergeistigt ... , dann wird er ebenso, wie er im wachen Leben die Nachwirkung der Begegnung mit dem Genius (Geistselbst – D. K.) erleben kann, erleben die Nachwirkung der Begegnung mit dem Lebensgeist, beziehungsweise mit dem Christus. Und es ist tatsächlich so, daß in der Zeit, die nun auf die angedeutete Weihnachtszeit folgt, bis zur Osterzeit hin, die Verhältnisse ganz besonders günstig liegen, um sich zum Bewußtsein zu bringen die Begegnung des Menschen mit dem Christus Jesus.“                                       (GA 175, 20. 02. 1917, S. 59 f.)

„ Das Heilige Feuer (des dem sinnlichen Menschen zugrunde liegenden übersinnlichen Menschen)…  ist das Mysterium, welches dann übergegangen ist in das Weihnachtsmysterium …. … Daher kann man auch die Mysterien des Feuers die Mysterien der Geburt (des übersinnlichen im sinnlichen Menschen), die Weihnachtsmysterien nennen; … die Mysterien des Lichtes oder die Sternenmysterien auch nennen  die Ostermysterien, die Mysterien des Todes. …In alten Zeiten konnten sie gewissermaßen getrennt als zwei verschiedene Pole auftreten. In dieser unserer Zeit muss das Weihnachtsmysterium mit dem Ostermysterium verbunden werden können, die beiden müssen als zwei Seiten eines Wesens gesehen werden können.“                               (GA 180, 29.12. 1917)

„Ja was tun denn die Bäume (die Pflanzen)… , wenn es tief Winter ist? Da entfalten sie sich dann ja ganz unter der Erde, … da entfalten sie das Seelenleben der Erde. Das haben die alten Leute gewusst. Deshalb haben sie Weihnachten, wo man das Seelenleben sucht, nicht auf den Sommer gesetzt, sondern auf den Winter.“ (GA 295, 01. 09.1919)

„Wir müssen begreifen, dass wir durch die Christus-Kraft eine innere Astronomie zu finden haben, welche uns wiederum das Weltenall hervorgehend und wirkend in der Kraft des Geistes zeigt. …

Wir sollten es uns verbieten bei dieser inneren Hohlheit der Weihnachtsfeier zu bleiben. …

(Die) Seele wird zu einzigartigen Empfindungen kommen können … was aus innerem Leben heraus uns Sterne und Planeten als Denkmäler erscheinen lässt für die geistigen Gewalten, die den Raum durchwallen.“ (GA 202, 24.12.1920)

„ Warum erfrieren sie (die Kartoffeln in den Gruben im Winter) nicht. Weil die Erde die Sommersonnenwärme physisch bewahrt hat in ihrem Schoß während der Winterzeit. …die Erde bewahrt …auch … Lichtwirkungen, … Wirkungen des mineralischen Chemismus, … Wirkungen des Lebens … . Wir wenden uns … ganz hin zum Inneren der Erde (zur Weihnachtszeit) … Wir leben uns dann heraus aus dieser Weihnachtsfesteszeit (und gehen innerlich durch Ostern und Pfingsten und Johanni, so dass des Menschen ) ... Inneres der Weihnachtszeit so entgegenreift, dass er stark genug ist, dasjenige, was ihm die Erde selber geben will, aus dieser Erde zu gewinnen.“ (GA 343, 05.10. 1921)

„(Die Erwartungsstimmung zum Weihnachtsfeste hin mit dem Meßgewandt in Blau) „ drückt

… jene hingebungsvolle Stimmung aus, in der der Mensch dasjenige, was um ihn herum ist, nicht so fühlt, sagen wir, als wenn Sonnenlichtkräfte aus ihm wirken, sondern so, dass er aus der Erde wirken fühlt das ins Geistige verwandelte von Lichtkräften her konservierte.“                       (GA 343, 06. 10 1921)

„ … so soll das Weihnachtsfest … nicht nur ein Geburtserinnerungsfest sein, sondern … von Jahr zu Jahr … das Fest eines gegenwärtigen Geschehens. Die Geburt der neuen Christus Idee soll sich vollziehen. … (Es) muß eine Weihenacht werden für dasjenige, was der Mensch in seiner unmittelbaren Gegenwart als eine Geburt miterlebt. Dann wird das wirklich in unser neueres geschichtliches Werden einziehen, …“ (GA 209, 25.12.1921)

„ … Christus, der sich mit der Erde seelisch im Dezember zurückgezogen hat, um isoliert zu sein von den kosmischen Einflüssen …. Der Dezember …, der den Christus-Impuls in der durchseelten Erde geboren werden lässt … Der Christusimpuls wird in dem von der Erde aufgenommenen Erdenseelischen im Innern der Erde geboren. “ (GA 223 31.03.1923)

„Das galt als das Geheimnis … der alten Mysterien: dass man eben zur Weihnachtszeit die Art und Weise kennenlernt, wie die Erde dadurch, dass sie mit ihrem Seelisch-Geistigen durchtränkt und durchdrungen ist, besonders empfänglich wird für die Wirksamkeit der Mondenkräfte  im Inneren der Erde. Man traute niemanden … eine Erkenntnis der Heilwissenschaft zu, der nicht in die Wintergeheimnisse eingeweiht war, … wie (die Erde) zu dieser Zeit insbesondere die Pflanzen mit Heilkräften durchdringt, wie sie etwas ganz anderes aus der Pflanzenwelt, aber auch aus der Welt namentlich der niederen Tiere macht….

Es ging auch darum große Stärke in Bewusstsein zu entwickeln gegen den Anprall der ahrimanischen Mächte, die sich… durch die Wintermondeszeit über die Menschheit ergossen  … . „ (GA 223, 01. 04. 19 23)

„In den alten Mysterien sagte) man im Tiefwinter:

                                                         Hüte dich vor dem Bösen.

Und man rechnete darauf, das durch die Besonnenheit, durch dieses Sich-Hüten vor dem Bösen, die Menschen zu einer Art von Selbsterkenntnis kommen, … .

Selbst in Kleinigkeiten suchte man (in alten Mysterien) die geistige Sprache der Elementarwesen, aber außerhalb. Man träumte gewissermaßen ausserhalb des Menschen.

In den Tiefwinterzeiten nun versenkte man sich in sich und träumte innerhalb des Menschen. Indem man sich losriß von der Umgarnung der Erde, träumte man innerhalb des Menschen, wenn man sein Seelisches losreißen konnte. Von dieser Anschauung ist geblieben … das innere Schauen der dreizehn Nächte… (so auch) das Olaf Lied … .“

(GA 223, Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang … , 08.04.1923)

„Die Erde ist im Winter am geistigsten, das heißt am meisten durchdrungen von ihren elementarischen Geistwesen. ...

Da, wo die Schneedecke liegt, wird aber der Erdenkörper so zugedeckt, daß in diesem Erdenkörper die elementargeistigen Wesen des Erdendaseins selber wohnen. Kommt der Frühling, dann verwandelt sich die Verwandtschaft dieser elementargeistigen Wesen mit der Erde in die Verwandtschaft mit der kosmischen Umgebung. Was während des Winters in diesen Wesen eine tiefe Verwandtschaft abgegeben hat mit der Erde selber, wird während des Frühlings mit der kosmischen Umgebung verwandt, die Elementarwesen streben aus der Erde heraus. Und der Frühling besteht eigentlich darin, daß die Erde ihre Elementarwesen in Hingabe an das Weltenall entströmen läßt. Diese Elementarwesen brauchen im Winter das Ruhen im Schoße der Erde, sie brauchen im Frühling das Ausströmen durch die Luft, durch die Atmosphäre, das Bestimmtwerden durch die geistigen Kräfte des Planetensystems, die geistigen Kräfte von Merkur, Mars, Jupiter und so weiter. Alles das, was vom Planetensystem auf die Erdengeister wirken kann, das wirkt im Winter nicht, es beginnt zu wirken im Frühling. Und es ist wirklich so, daß wir hier einen kosmischen Vorgang beobachten können, der mehr geistig ist im Verhältnis zu einem Vorgang im Menschen, der mehr materiell ist: dem Atmungsvorgang im Menschen. ...

Die Erde hat ihre ganze Geistigkeit im Winter eingeatmet, beginnt, wenn der Frühling kommt, ihre Geistigkeit wieder in den Kosmos hinauszuatmen. Und der Mensch empfand das in sehr alten Zeiten der Menschheitsentwickelung, als noch eine Art instinktives Hellsehen vorhanden war. Er empfand daher das Angemessene des Erdendaseins zur Wintersonnenwende in dem Weihnachtsfest. Da wo die Erde am geistigsten ist, da durfte sie ihm das Geheimnis des Weihnachtsfestes bergen. Der Erlöser konnte sich nur mit einer Erde verbinden, die ihre ganze Geistigkeit in ihren Schoß aufgenommen hat. ...

Aber wirklich, geradeso wie der Mensch das, was in seiner Blutzirkulation vorgeht, in seiner inneren Lebenshaltung miterlebt, so erlebt er eigentlich als vollmenschliches Wesen den Jahreslauf mit. Wie das Kreisen des Blutes innerlich wesentlich ist für sein Dasein, so ist - in einem weiteren Sinne - für das Menschendasein wesentlich dieses Kreisen der elementarischen Wesenheiten von der Erde hinauf zum Himmel und wieder zur Erde zurück. Und nur die Grobheit der Empfindung läßt den Menschen heute nicht mehr ahnen, was da eigentlich in ihm selber abhängt von diesem äußeren Gang im Jahre. Aber indem der Mensch im Laufe der Zeit sich wird bemühen müssen, die Vorstellungen aufzunehmen, welche Geisteswissenschaft, übersinnliche Erkenntnis ihm liefert, indem er jene innere Aktivität wird entwickeln müssen, die er braucht, um dasjenige wirklich sich innerlich-seelisch gegenwärtig zu machen, was als geisteswissenschaftliche Resultate ihm anvertraut wird, wird ein solches Erfassen dieser geisteswissenschaftlichen Resultate auch seine Empflndungsfähigkeit feiner machen. Dies ist es eigentlich, was Sie alle von der Vertiefung in jene übersinnliche Erkenntnis erwarten sollten, welche die Anthroposophie meint. ...

Wenn man aber diese andere Orientierung bekommt, dann wird nach einiger Zeit nicht nur der menschliche Intellekt dadurch eine Schulung durchmachen, sondern es wird das menschliche Gemüt eben eine Schulung durchmachen; es wird feiner empfindlich werden, dieses Gemüt. Und das Gemüt wird nicht nur den Winter so fühlen, daß man sich da den Winterrock anzieht, wenn es kalt wird, und es wird den Sommer nicht nur so fühlen, daß man eine Anzahl Kleider ablegt, wenn es wieder warm wird, sondern man wird im Laufe des Jahres jene feinen Übergänge vorgehen fühlen von dem frostigen Schnee im Winter zur schwülen Hochsommerzeit im Erdendasein. Und man wird lernen, den Gang des Jahres wirklich so zu empfinden, wie wir die Äußerungen eines lebendigen, beseelten Wesens empfinden. Ja man kann durch richtiges Anthroposophiestudieren das Gemüt so weit bringen, daß einem der Jahreslauf so sprechend wirklich wird, daß man sich den Äußerungen dieses Jahreslaufes gegenüber fühlt wie den ZuSprüchen oder den Absprachen einer Freundesseele. Wie man aus den Worten der Freundesseele, aus dem ganzen Gebaren der Freundesseele empfinden kann den warmen Pulsschlag des beseelten Wesens, der einen wahrhaftig anders anspricht als irgend etwas Lebloses, Unbeseeltes, so wird die erst stumme Natur wie beseelt für den Menschen zu sprechen beginnen können. Der Mensch wird Seele, im Werden verlaufende Seele im Jahreslaufe empfinden lernen, wird hinhorchen lernen auf das, was das Jahr zu sagen hat, wie auf das große lebendige Wesen, während er es sonst in seinem Leben mit kleinen lebendigen Wesens zu tun hat, er wird lernen, sich in den ganzen beseelten Kosmos hineinzustellen. Wenn aber dann der Sommer übergeht in den Herbst und der Winter sich naht, dann wird ihm gerade dadurch ein Besonderes aus der Natur heraus sprechen. ...

Um auf dem sozialen Gebiete mitreden zu können, dazu gehört ein volles Menschenherz. Aber das kann nicht da sein, wenn der Mensch nicht seine Beziehung zum Kosmos und namentlich zum geistigen Inhalt des Kosmos findet. In dem Augenblick wird die Morgendämmerung auch für ein notwendiges Lösen der augenblicklichen sozialen Fragen da sein, in dem die menschlichen Gemüter Geistbewußtsein in sich aufnehmen werden, jenes Geistbewußtsein, das sich zusammensetzt aus der Abwandlung von Naturbewußtsein: Frühling-Sommerbewußtsein, zum Selbstbewußtsein: Herbst-Winterbewußtsein. Im tiefen Sinne hängt dadurch zum Beispiel nicht der Verstandesinhalt des sozialen Problems, sondern die Kraft, die das soziale Problem braucht, davon ab, daß eine genügend große Anzahl von Menschen solche geistigen Impulse in das Innere aufnehmen können.“ (GA 223, Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang … , 08.04.1923)

„(In der Weihnachtszeit wird) in der Erde … das Geistig-Seelische … sichtbar. …

(Das Samen aufblühen, das) würde alles Nichts, wenn nicht die Elementargeister die geistige Kraft der Aussaat über den Winter hinübertrügen. Die geistigen Wesenheiten, die Naturgeister wachen am meisten dann, wenn die Erde ihre ganze Seele eingeatmet hat, … .

Aber wo fühlen die Menschen heute konkret die geistige Welt mit im Jahreslauf?

…wenn der Mensch aber … durchlebt, wie (im Winter) gerade das Geistige aufspriesst, das am meisten dann verbunden sein wird mit dem Irdischen … zur Weihnachtszeit … dann wird der Mensch auch … die Kraft gewonnen haben, ein Fest zu gestalten.“ (GA 226, 21.05.1923)

„ (In der Winter- und Weihnachtszeit ) ist die Erdenseele ganz mit der Erde vereinigt … . Da ist es auch so, daß die in der Erde ruhende Erdenseele das Leben zahlreicher Elementarwesen unterhält. … Die Samen müssen hinüberbewahrt werden über die Winterzeit durch die Elementargeister der Erde.“ (GA 224, 23.05. 1923)

„…zur Winterzeit (ist) die Erde am allermeisten ein in sich geschlossenes Wesen …. Sie hat aus dem Weltenall all das hereingenommen, was sie insbesondere an Geistigem hat hinausströmen lassen während der Sommerzeit.

Die Erde ist also während der Tiefwinterzeit am meisten Erde, ihre eigentliche Wesenheit ist sie da. …

Die Mondenkräfte werden vorzugsweise … in der Erde tätig ….

Es ist während der Winterzeit eine ungeheure Erkraftung der Erde, unter ihrer Oberfläche Leben zu entfalten“ (GA 229, 06 10.1923)

„ … ebenso, wie … in das Ei nur an einer Stelle der befruchtende Samen eindringt, so der Himmelssamen in das ganze Jahreswesen der Erde nur…, wenn oben waltet Gabriel … .  Da ist die Zeit wo die Erde von Seelen befruchtet wird. … wenn die Erde in ihre Kristallisationskräfte übergeht, wenn der Mensch mit der Erde als dem denkenden irdischen Weltenkörper verbunden sein kann: dann ziehen die Seelen aus dem Kosmos in die Erdensphäre ein, versammeln sich gewissermaßen. Das ist die jährliche Befruchtung des irdischen Jahreslaufwesens.“                        (GA 229 13.10.1923)

„Ist nun die die Kraft des Christus-Impulses seit Dezember innig mit der Erde verbunden, mit dem Seelischen der Erde, dann finden wir jetzt, wie dieser Christus-Impuls mit dem hinausflutenden Seelischen die Erde zu umstrahlen beginnt. ... jetzt beginnt der Christus, der sich mit der Erde seelisch im Dezember zurückgezogen hat in das Erdinnere, um isoliert zu sein von den kosmischen Einflüssen, ... mit der Ausatmung der Erde selber seine Kräfte hinausatmen zulassen, sie hinauszureichen zum Empfang des Sonnenhaften, das ihm entgegenstrahlt.... Der Christus beginnt mit dem Sonnenhaften zusammen zu wirken zur Osterzeit. ... (Im Juni vereinigt der Christus), der mit dem Seelenhaften der Erde verbunden ist, ... seine Kraft mit der Sternenkraft und der Sonnenkraft, die da fluten in dem an das kosmische All hingegebenen Seelenhaften der Erde. Es ist Johanni,... . Die Erde hat voll ausgeatmet. (Sie) .. zeigt nicht ihre eigene Kraft, wie sie sie in sich zeigte zur Winter-Sonnenwende. Die Erde zeigt auf ihrer Oberfläche die rückstrahlende Kraft der Sterne, der Sonne, alles dessen, was kosmisch ist außer ihr ... Er muß dann zurückkehren mit der Erdenseele und zugleich mit seinem eigenen Seelenhaften in die Erde, ist aber darauf angewiesen, das Michael ihm zur Seite steht, damit er in der richtigen Weise eindringen kann in das Irdische nach der Besiegung des (im Sommer das Irdische verhärtenden - Anm. D.K.) Ahrimanischen durch die Michaelkräfte. Und immer mehr und mehr zieht sich das Seelische der Erde mit der eingezogenen Atemkraft in das Irdische selber zurück, bis die Weihnachtszeit ist... Dann findet wiederum das Hinausfluten in das Kosmische statt. Da nimmt Christus mit dem Hinausfluten den Michael mit, damit Michael diejenigen Kräfte, die er verbraucht hat bei seinem Kampf gegen das Irdisch-Ahrimanische, aus dem Kosmischen sich wieder aneignen kann. Mit dem Österlichen beginnt auch Michael wiederum in das Kosmische sich zu versenken, durchwebt sich mit dem Kosmischen am stärksten zur Johanni-Zeit." (GA 223, Der Jahreskreislauf als Atmungsvorgang …, 31.03.1923)

„Und wir sehen allmählich gegen den Herbst zu, was die Erde an Silber hingegeben hat an den Kosmos (speziell zur Johannizeit – siehe zuvor im Vortrag – D. K.), als Gold zurückkommen, und in dieser Kraft des in Gold verwandelten Silbers liegt dasjenige, was dann während der Winterzeit in der Erde vor sich geht, was ich Ihnen ja beschrieben habe: Das Sonnengold, das innerhalb der Urielherrschaft während der Hochsommerzeit in den Höhen sich gebildet hat, zieht in die Tiefen der Erde ein, durchwebt und durchwogt geistig die Tiefen der Erde, belebt dort dasjenige, was Leben sucht für das nächste Jahr während der tiefen Winterzeit.“                                                                                (GA 229, Das Miterleben des Jahreslaufes ..., 12.10.1923)

„(Der Mensch wird in seiner Beziehung zu den Hierarchien aufgenommen) von den Zeitenkräften, den Tageskräften, den Jahreskräften: 3. Hierachie (Angeloi, Archangeloi, Achai, austrahlend strömend zwischen unten – oben), 2. Hierarchie (Exusiai, Dynamis, Kyriotetes, horizontal strömend von Ost nach West), 1. Hierachie (Throne, Cherubim, Seraphim, horizontal strömend von West nach Ost).

(In unserem Willenswesen wirkt so im Jahreslauf die 1. Hierachie im Willenswesen entsprechend der folgenden Sprüche:)

Winterwille

Oh Weltenbilder,

Ihr schwebet heran

Aus Raumesweiten

Ihr strebet nach mir

Ihr dringet ein

In meines Hauptes

DenkendeKräfte

Sommerwille

Ihr meines Hauptes

Bildende Seelenkräfte,

Ihr erfüllet mein Eigensein

Ihr dringet aus meinem Wesen

In die Weltenweiten

Und einigt mich selbst

Mit Weltenschaffensmächten

(GA 232 Mysteriengestaltungen, 25.11.1923)

„ … wenn man einfach hinsieht auf den sich kristallisierenden Schnee, - … diese Kristallisationskraft wird intensiver, stärker, je weiter man ins innere der Erde hinein kommt - …, was noch nicht an seinem Ende angekommen ist – das wird erst im Januar, Februar sein … das Leben der Erde (ist) ein besonders starkes gerade zur Winterzeit, während es zur Sommerzeit in einer gewissen Weise erstirbt. … dieses Allerwichtigste … besteht darinnen, dass man weiß, unter welchen Bedingungen der Weltenraum mit seinen Kräften auf das Irdische wirken kann. …wenn der Same, bis zur höchsten Kompliziertheit gebracht, in den Weltenstaub zerfallen ist und das kleine Chaos da ist, dann beginnt das ganze umliegende Weltenall auf den Samen zu wirken und drückt sich in ihm ab … . Und wir bekommen in dem Samen ein Abbild des Weltenalls. …Jedesmal baut sich in dem Samenchaos aus dem ganzen Weltenall heraus der neue Organismus auf.“ (GA 327, Landwirtschaftlicher Kurs, 10.06.1924)

„… alles, was als Kälte wirkt, Winterliches, ist beteiligt an der Kopfbildung des Menschen, an der Sinnes-Nervenorganisation. Alles, was sommerlich ist, alles was Wärme enthält, ist beteiligt am Stoffwechsel-Gliedmaßen System.“ (GA 318, 17.09. 1924)

„In der Weihnachtszeit wendet sich die Kraft der göttlich geistigen Wesen, … , gegen den Frost-Haß Ahrimans.“

(GA 26, Anthroposophische Leitsätze, „Himmelsgeschichte …“, um Weihnachten 1924)

Im „Weltenjahr ist Welten-Weihe-Nacht da, … wo die Seele der Sonne, der Christus Geist, auf die Erde niedersteigt.“

(GA 26, Anthroposophische Leitsätze, „Was sich offenbart, …“, zu Neujahr 1925)