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Technikwesen wollen unsere Freundschaft
Technikwesen wollen unsere Freundschaft - von Herrn Namlos
(Kapitel aus dem Buch von Thomas Mayer "Zusammenarbeit mit Elementarwesen - 22 Gespräche mit Praktikern", Verlag Neue Erde 2012, ISBN 978-3-89060-604-0)
»Wir können gerne ein Interview machen, aber nur wenn mein Name nicht genannt wird«, sagte Herr Namlos, als wir das Treffen verabredeten. Agnes und ich besuchen ihn in seinem Haus. Ein hochgewachsener, schlanker, feiner Mann mit offenem Gesicht und kollegialer Art. Er ist sozial sehr engagiert in mehreren Vereinen und Stiftungen und lehrt als Professor an einer Universität in einem technischen Fach: »Wenn meine Studenten und Kollegen wüßten, daß ich mit Naturwesen rede, wäre ich unten durch und würde belächelt oder verspottet. Mir macht meine Arbeit Spaß, und ich möchte meinen wissenschaftlichen Ruf nicht gefährden.« Herr Namlos kommuniziert nicht nur mit Naturwesen, sondern auch mit Technikwesen. Er beginnt zu erzählen.
Ich bin oft in Irland. Die Iren haben eine natürliche Beziehung zu Naturgeistern, man kann darüber sprechen, es ist nicht tabuisiert. 1992 fuhr ich mit einem Kollegen einer irischen Hochschule im Bus mit einer Studentengruppe. Er zeigte aus dem Fenster und sagte: »In diesem Tal hat sich folgendes ereignet: Es wurde eine neue Hochspannungsleitung verlegt, in der Mitte war ein kleiner Wald. Einige alte Bauern des Tales kamen zur Bauleitung und sagten: »Das dürft ihr nicht, das ist ein heiliger Wald!« Sie fanden aber kein Gehör, die Stromleitung wurde über den Wald gelegt. In der Nacht nach der Fertigstellung rauschte das Kabel an zwei Stellen herunter. Einige Tage später war es repariert. In der folgenden Nacht rauschte das Kabel wieder herunter. Das passierte noch einmal, es wurde Sabotage vermutet und das Gelände von der Polizei abgesperrt und bewacht. Vor deren Augen rauschte das Kabel wieder herunter. Einer der Bauleiter erinnerte sich an die Bauern, die gesagt hatten, das sei ein heiliger Wald, und so bauten sie einen neuen Mast, um den Wald zu umgehen. Seitdem gab es keine Störung mehr.«
Das ist Irland. Damals hatte ich noch keine eigenen Erlebnisse mit Naturgeistern, und ich staunte mit offenem Mund. Erstens über die Geschichte und zweitens, daß der Professor sich traute, so offen darüber zu sprechen!
Baumfaun eröffnet Schule für Naturgeister
Was war dein erstes eigenes Erlebnis mit Naturgeistern?
Das war 1995. Bei einem starken Sturm fiel hier in der Stadt eine große Buche über einen Wanderweg. Normalerweise zersägen die Waldarbeiter den Baum, in diesem Fall war es anders, sie haben den Wanderweg verlegt. Dreiviertel des Baumes ist umgeknickt, der Baumstumpf ragt gesplittert in die Höhe, die Baumkrone liegt über dem alten Weg, und der neue Weg geht jetzt am Baumstumpf vorbei. Mit anderen Worten: Der Naturgeist im Baumstumpf hat sich den Weg einige Meter hergeholt, so daß die Menschen zu ihm hinkommen. Ich war mit meinen Hunden spazieren, und als ich vorbeiging, knarrte es: »Krrr, krrr.« Ich achtete zunächst nicht darauf. Am nächsten Tag knarrte es wieder, am nächsten Tag wieder, immer wenn ich vorbeikam. Irgendwann fiel es mir auf, und ich schickte jemand anderen vorbei, es knarrte nicht. Ich ging vorbei, es knarrte wieder!
Es knarrte in dem toten Baumstumpf?
Ja, in dem gesplitterten Rest, der fünf Meter hoch ist. Ich schaute mir den Ort genau an und dachte: »Frag nach!«, stellte mich an den Baum und hatte sofort das Gefühl, da ist ein Wesen, das Kommunikation mit mir aufnehmen will. Ich habe nichts gehört, sondern nur gedacht: »Ah, da ist ein Wesen!« Ich war sehr überrascht. Es heißt »Huma Ranatal«, das hörte ich in einer Erstwahrnehmung. Ich dachte natürlich, daß ich mich verhört habe. Dann kam eine Freundin aus dem Allgäu zu Besuch, die selbst mit Naturwesen arbeitet, und ich sagte: »Geh einmal da hin und paß auf, was du hörst!« Ich hatte ihr nichts davon erzählt. Sie kam zurück und sagte: »Ich glaube, da ist ein Huma Ranatal.« Das war für mich eine Evidenz! Eine große Bestätigung meiner Erstwahrnehmung. Dieses Wesen hat mich in den folgenden Jahren gelehrt, mit den Naturgeistern umzugehen und zu sprechen.
Der Faun des Baumstumpfes hat dich an die Hand genommen?
Ja, ich erzähle es aus der heutigen Sicht. Er will genau das, was als Vision in deinem Buch »Rettet die Elementarwesen« steht. Er will mit möglichst vielen Menschen Kontakt aufnehmen und möglichst vielen Naturgeistern beibringen, wie das geht. Seit einigen Jahren hat sich an diesem Baumstumpf eine Naturgeisterschule entwickelt. Huma Ranatal schult andere Naturgeister, wie man mit den Menschen ins Gespräch kommen kann. Und um selber möglichst viel über Menschen zu lernen, ist er immer bei meinen Reisen dabei. Ich nehme ihn vom Baumstumpf mit und bringe ihn hinterher wieder hin.
Mußt du dazu physisch hingehen?
»Muß« kann man nicht sagen, ich gehe physisch hin, weil ich sowieso spazierengehe. Der Frage, ob die Naturgeister ein Transportmittel brauchen und im Flugzeug mitfliegen wollen oder ob sie sich direkt an das Reiseziel versetzen können, bin ich längere Zeit nachgegangen und bin zu der Meinung gekommen, daß sie gerne mit den Menschen reisen. Sie könnten eigene Wege gehen, doch sie kommen gerne in der Aura mit. Warum? Weil sie mit den Menschen in Kontakt treten und möglichst viel sehen wollen, was ich mache.
Bei der Baumpflege habe ich dann viele Jahre geübt, die Naturwesen wahrzunehmen. Ich pflege zum Ausgleich für meinen technischen Beruf eine Apfelbaumwiese. Ich schaue mir den Baum an: Wo möchte er geschnitten werden? Ich führe kein Gespräch: »Hallo, wie heißt du, was machst du?«, sondern das geht ganz schnell: Erstwahrnehmung, Impuls, Ast ab.
Die Schulung der Erstwahrnehmung war dir ein Schlüssel?
Ja, denn die Erstwahrnehmung, bevor man zu denken beginnt, ist am wahrsten.
Mit welchen Naturwesen hast du dich noch angefreundet?
Da gibt es viele. Ich hatte einmal das große Glück eines »private visit« in Stonehenge. Da wird man zu Sonnenaufgang hereingelassen und kann direkt an die Steine gehen, ansonsten ist dieser Bereich heute abgesperrt. Das hatte ich für eine Gruppe von Studenten auf der Rückreise von einer Konferenz organisiert. Ich sagte den Studenten: »Ich nehme euch nur mit, wenn kein Wort gesprochen wird.« Ich lehnte mich an einen der großen, mächtigen Steine – wenn ich an dieses Erlebnis denke, durchläuft mich ein Schauer –, und »zack« hüpfte ein Naturwesen auf mich und blieb bei mir. Nach zwei Jahren habe ich ihn wieder nach Stonehenge zurückgebracht. Es war ein uraltes, ehrwürdiges Wesen, das ganz viel wußte über die Entwicklung der Welt. Ich brachte ihn auch zur Naturgeisterschule von Huma Ranatal, wo er ein Jahr unterrichtete.
Jedes Gerät hat ein Technikwesen!
Es war für mich ein großer Schritt zu erkennen, daß solche Geister auch mit der Technik verbunden sind. Dies kam dadurch, daß ich 1996 im Allgäu ein Seminar leitete zum Thema »Leben mit der Technik«. Es war eine Gruppe von fünfzehn Personen. Ich sprach über die historische Technikentwicklung, dann machten wir eine Übung zu folgenden Fragen: Welche technischen Geräte umgeben mich, was nehmen sie mir ab und was geht mir dabei verloren? Jeder schrieb es auf, und wir tauschten es aus. Dann kam die entscheidende Übung: »Finde einen Betreuer, ein Naturwesen für eine Maschine deiner Wahl!« Ich stellte diese Aufgabe, wußte aber nicht, ob es gelingt. Ich nahm den Computer und fragte: »Ist eines der Naturwesen aus dem Allgäu bereit, mich mit dem Computer zu begleiten? Wenn ja, zeig dich, laß dich malen, sag deinen Namen?« Das Erstaunliche war, daß jeder eine solche Wahrnehmung hatte, auch diejenigen, die vorher sagten: »Ich höre und sehe da nichts!« Alle malten ein Wesen. Mein Bildchen steht seitdem immer neben meinem Hauptcomputer, darauf ist ein freudiger Kerl, der den linken Arm hebt. Er heißt »Sora Barabam« und antwortete auf meine Frage: »Kannst du mich begleiten?« mit folgendem Satz: »Das mache ich doch mit links!«
Seit dieser Zeit begleitet er mich mit dem Computer. Einmal hatte ich ein Computerproblem. Er half mir, indem er sagte: »Bleibe ruhig, reden wir erst einmal damit!« Jetzt kommt der Punkt: Mit wem reden wir, mit Sora Barabam oder mit dem Computer? Dabei habe ich erfahren, daß sich mit jedem technischen Gerät, sei es Waschmaschine, Auto oder Kaffeemaschine, bei der Produktion ein Naturgeist verbindet, der dieses Gerät solange begleitet, bis es verschrottet wird. Das konnte ich mir vorher nicht vorstellen, ich dachte, die Naturgeister sind mit Pflanzen und Tieren verbunden, was haben sie mit Technik zu tun? Was hat ein geistiges Wesen mit einer Bohrmaschine zu tun? Das war für mich ein absolutes Schlüsselerlebnis, jedes Gerät hat ein Naturwesen! Wußtest du das?
Natürlich, ich habe die Erfahrung gemacht, am Anfang sind sie noch einfach, haben nur die Funktion des Gerätes aufgeprägt, und entwickeln sich dann mit den Menschen weiter.
Ja, sie wollen beachtet und geschult werden, so daß sie nicht nur bei dem bleiben, was sie bei der Produktion mitbekommen haben. Aber so viel wußte ich damals noch nicht. Kurze Zeit später beobachtete ich im Labor, daß ein Student am Rechner sitzt und dieser abstürzt. Sein Kollege ging an den Rechner, er stürzte nicht ab. Es setzte sich wieder der Student daran, und der Rechner stürzte wieder ab. Der Student kam auf mich zu und sagte: »Ich muß Ihnen etwas im Vertrauen erzählen.« Wir gingen in mein Büro: »Ich verstehe die Welt nicht mehr, ich bin zutiefst verunsichert, ich möchte mein Studium der Technik aufgeben.« Ich fragte: »Wieso?« und er antwortete: »Ich hatte immerzu Probleme mit meinem Computer, immer stürzte er ab. Ich hatte die Nase voll und verkaufte ihn billig an einen Kommilitonen. Bei diesem ist er nicht einmal abgestürzt! Was kann das sein, können Sie mir da helfen?«
Ich fragte: »Wie ist Ihre Beziehung zu der Maschine?« und er antwortete: »Ich mag diese Computer nicht.« Das konnte man ihm ansehen. Wir sprachen noch über viele andere Dinge, und ich konnte ihn überzeugen, seine Sicht zu wandeln und im Studium zu bleiben. Das war für mich das zweite Schlüsselerlebnis zu den Technikwesen, diesmal wie es auf der Seite der Menschen aussieht.
Sind seine Computer nicht mehr abgestürzt?
Nein. Er hat später bei mir sein Examen gemacht. Er veränderte sein Verhältnis zum Computer, ohne daß das Wort Technikwesen gefallen ist.
An einem biographischen Entwicklungsschritt kommen die Dinge auf einen zu. Und so erzählten mir verschiedenste Leute ähnliche Geschichten, und ich registrierte sie. Zum Beispiel: »Ich komme mit der Waschmaschine nicht zurecht.« Ich sagte: »Probiere einmal, mit ihr zu reden.« Einige Tage später hörte ich: »Es geht besser!«
Autogeister
Einmal ging ich zu Huma Ranatal zum Baumstumpf und bat ihn: »Ich hätte gerne aus deiner Schule ein Naturwesen für mein Auto. Ich fahre immer so schnell und habe ein ungutes Gefühl.« Zack, war schon ein Wesen da, es heißt »Huma Uto«. Auch die Vorsilbe »Huma« und wenn man die beiden Wörter zusammenzieht, hat man »Auto«, das ist sprachlich interessant. Ich nahm es mit zu meinem Auto. Da fiel mir ein, ich mache etwas falsch, da ist doch schon jemand! Also führte ich ein Gespräch mit dem Autowesen: »Ich bringe Huma Uto mit, ist es dir recht?«
Die beiden rauften sich zusammen, und ich hatte zwei Wesen in meinem Auto. Daran hat sich eine lange Entwicklung entzündet. Ich bat Huma Uto: »Wenn ich schnell fahre und du merkst, da ist zum Beispiel hinter der Kurve ein Problem, gib mir bitte ein Signal.« – »Ja, wie denn?« Wir verabredeten Zündaussetzer des Motors, »tack, tack, tack«.
Einige Tage später auf der Autobahn mit 150 macht es »tack, tack, tack«. Ich bremste und freute mich. Drei Jahre lang ging das so, das war super. Einmal stand ein Laster quer hinter einer Kurve, immer machte es »tack, tack, tack«. Meine Familie und Freunde haben es auch mitbekommen. Manchen konnte ich es erzählen, anderen, die nichts von Naturgeistern wissen wollen, sagte ich etwas von einem Zündproblem.
Wenn man zu hoch oben ist, kommt der tiefe Sturz. Da ich viel fahre, verkaufte ich das Auto nach vier Jahren, dachte aber in diesem Moment nicht mehr an Huma Uto. Überhaupt nicht mehr, ich habe ihn ganz aus dem Bewußtsein verloren, ich war so froh, daß ich das neue Auto hatte.
Zwei Tage nach dem Verkauf rief der Käufer an: »Der Motor ist kaputt!« Ich zuckte zusammen, mir fiel alles wieder ein, und ich sagte: »Überhaupt kein Problem, ich übernehme die Kosten, bringen Sie es in meine alte Werkstatt.« Dort blieb es über das Wochenende. Als ich meine Schlüssel durchschaute, bemerkte ich, daß ich noch einen zweiten Reserveschlüssel für das Auto hatte, den ich vergessen hatte abzugeben. Ich ging nachts um zwölf in den Werkstatthof, da war ja niemand, setzte mich in das Auto und führte lange, intensive Gespräche mit Huma Uto.
Ich sagte ihm: »Das kannst du nicht machen, das sind doch andere Leute!« Aber ich kam nicht auf die Idee, ihn einfach mitzunehmen, sondern dachte, er gehört zum Auto. Das war unlogisch, was ich aber nicht bemerkte. Als ich wieder ging, hoffte ich, daß Huma Uto auf mich hören würde, war mir aber nicht sicher. In der Werkstattuntersuchung wurde nichts gefunden, das Auto ging wieder zu dem neuen Besitzer. Doch dieser rief eine Woche später wieder an, und ich sagte noch mal: »Kein Problem, ich übernehme die Kosten.« Doch zwischenzeitlich war ich schlauer und wollte nachts wieder hin.
Du hattest immer noch den Schlüssel?
Ja. Ich hatte darüber gegrübelt, wie ich Huma Uto von dem alten Auto wegbekomme, und das meiner Tochter erzählt. Sie schlug vor: »Wir haben ein Matchbox-Auto, das genauso aussieht, nimm das mit, da kann er hineingehen.«
Muß man ein Matchbox-Auto haben, um ihn mitzunehmen?
Ich denke nicht, aber es war die Brücke für mich, ich mußte ja selber lernen. Ich schlich mich also nachts wieder zur Autowerkstatt, setzte mich in das verkaufte Auto und bat Huma Uto: »Geh doch bitte da rein und komme mit in mein neues Auto. Wie wäre das?« Nach kurzer Zeit hatte ich das Gefühl, er geht mit. Am nächsten Tag fand die Werkstatt natürlich wieder nichts. Das Auto ging zu dem neuen Besitzer zurück, und seitdem habe ich von ihm nichts mehr gehört! Ich legte das Matchbox-Auto in mein neues Auto und sagte zu Huma Uto: »Von vornherein, so kommunizieren wir nicht mehr! Das machen wir jetzt anders, du bringst mich einfach auf den Gedanken, daß ich zum Beispiel den Verkehrs-Sender anschalte.« Das sagte ich ganz klar, und seither funktioniert das so. Er ist immer dabei, inzwischen gab es zwei weitere Autowechsel.
Ist das Autowesen Huma Uto untergeordnet?
Das habe ich mich auch gefragt. Mein Empfinden war immer, das Autowesen freut sich, daß Huma Uto als Mittler dabei ist, da es im Kontakt mit Menschen noch nicht so geübt ist. Mir wurde klar, auch die Naturgeister brauchen eine Schulung. Ich hatte nie den Eindruck, daß es zwischen den beiden ein Kompetenzgerangel gab Ich nehme Huma Uto jetzt auch mit, wenn ich einen Leihwagen fahre.
Haben die Autowesen auch einen Namen?
Das war für mich nie wichtig, da ich Huma Uto als Dolmetscher habe.
Ohne Sympathie geht nichts
Wir hatten viele Jahre keinen Fernseher. Meine Tochter wollte einen. Bei dem neuen Gerät traten immer wieder Störungen auf, und es kam schon dreimal der Entstörungsdienst, fand aber nichts. Ich schaue selbst nicht fern, sondern nur die Tochter und manchmal meine Frau. Meine Frau sagte neulich: »Rede doch einmal mit dem Fernseherwesen!« Ich sagte zu ihr: »Rede doch du, du sitzt davor.« Ich habe keine Beziehung zu dem Fernseherwesen, und es macht weiterhin Störungen.
Warum kommst du nicht in Kontakt?
Ich habe bemerkt, daß ich es gar nicht richtig versuche und mein Herz öffne. Ich lasse mich emotional nicht auf das Gerät ein und lehne es innerlich ab. Zu anderen Geräten habe ich eine positive Einstellung, aber nicht zu Fernsehgeräten. Mein Vater war fernsehsüchtig, und das wollte ich niemals werden, das ist das Trauma, das unterschwellig auf mir lastet. Ich bin hier in genau derselben Situation wie der Student, von dem ich erzählt habe.
Sympathie ist das Grundinstrument der seelischen Beobachtung. Finden die Fernsehwesen es gut, wenn man fernsehsüchtig ist?
Ich glaube ja. Sie gucken ja auf das Gesicht, das auf sie schaut. Sie sehen nicht das Programm, sondern was der Mensch vor dem Fernseher erlebt. Möglichst viele Faxen, die man davor macht, und wenn man möglichst lange draufschaut, das ist ihre Welt, das finden sie gut.
Technikwesen wollen geliebt werden
Was wollen die Technikwesen vom Menschen?
Sie wollen gemocht werden, das ist mein tiefer Eindruck aus vielen Erlebnissen. Bei einem Freund schaltete sich der Saunaofen immer bei 65 Grad aus. Wir sprachen mit dem Wesen, erfragten den Namen. Bei den unterschiedlichsten Geräten war es immer das gleiche, das Gerät will gemocht werden. Sympathie muß da sein, und noch besser ist es, wenn man es anspricht: »Du warst heute gut!«, wenn man danke sagt: »Du hast heute gut die Wäsche gewaschen!« oder: »Super, jetzt bist du statt auf 65 Grad in der Sauna auf 70 Grad hochgekommen! Wie hast du das nur hin gekriegt?«
Einmal war ich auf der Autobahn und hatte vergessen zu tanken, die Tankanzeige zeigte Leere an, der Motor setzte aus und ich rollte auf den Seitenstreifen. Ich sagte zu Huma Uto: »Eineinhalb Kilometer sind es noch bis zur nächsten Ausfahrt und 500 Meter bis zur Tankstelle, bitte hilf, daß das noch möglich ist!« Auf einmal lief der Motor wieder. Ich dachte, das ist doch nicht möglich, der Motor hat doch schon ausgesetzt? Wir sind aber genau hingekommen, nur die letzten zwei Meter an die Tanksäule mußte ich schieben. So etwas habe ich erlebt!
Eine Teilnehmerin eines Seminars erzählte mir letzte Woche, sie habe eine uralte Spülmaschine. Als ihr Freund sie das erste Mal einräumte, ging sie kaputt, doch bei ihr habe sie lange gehalten. Ich fragte: »Was hast du mir ihr gemacht?« Sie sagte: »Ich habe jeden Tag mit der Maschine gesprochen, toll, daß du noch hältst, wir haben kein Geld und können keine neue kaufen.«
Ich fragte weiter: »Was hatte dein Freund vor dem Einräumen gesagt?« Sie erinnerte sich: »Was ist denn das für eine Maschine, die ist ja schon zwanzig Jahre alt, die funktioniert bestimmt nicht mehr richtig.«
So etwas nehme ich überall auf. Die Technikwesen wollen geliebt und angesprochen werden. Dann versuchen sie, wenn immer möglich, das Gerät in der Funktionsweise zu erhalten. Wenn das jetzt Allgemeingut würde, das wäre doch Klasse! Dann könnten viele unnötige Reparaturen und Verschrottungen vermieden werden. Dazu ist eine positive Verbindung mit dem Gerät nötig, beim Fernseher kann ich das noch nicht.
Was macht eine solche Beziehung mit den Menschen und den Wesen?
Meine Erfahrung ist, der Mensch wird zufriedener. Oft hörte ich: »Es paßt«, »harmonisch« oder einfach: »Es fühlt sich gut an.« Es gibt eine positive Rückwirkung auf den Bediener. Bei mir stürzen die Computer nicht ab. Wenn etwas nicht geht, spreche ich das Wesen an, und sofort wird geholfen, wenn es geht. Wenn wirklich etwas durchgebrochen ist, dann können sie nichts machen. Aber sie können etwas lange funktionsfähig halten, den letzten Tropfen Benzin noch ausnutzen bis zur Tankstelle. Sie können die physische Welt nicht außer Kraft setzen, nutzen aber Spielräume.
Ich fragte mich schon oft, was machen die Inder und auch andere Entwicklungsländer mit den vielen Schrottautos, die sie von uns bekommen? Wie reparieren sie diese ohne die hochspezialisierte Werkstatttechnik? Warum laufen diese Schrottfahrzeuge? Vielleicht erklärt sich das durch ein positives Verhältnis zu den Technikwesen. Mir erzählte ein Ingenieur, der viele Jahre indische Fabriken beraten hat, eindrücklich, daß zu jeder neuen Maschine der Brahmane kam und eine feierliche Einweihungszeremonie stattfand. Einmal war der Brahmane krank, und so blieb eine hochmoderne, neue Fräsmaschine, die über eine Million gekostet hat, drei Wochen still stehen! Stell’ dir das einmal in einer deutschen Fabrik vor! Außerdem erhält jede größere Maschine einen kleinen Altar. Hier wird aus der Tradition heraus der positive Kontakt zu den Technikwesen gepflegt.
Für die Technikwesen ist es ein wunderschönes Gefühl: Der Mensch spricht mit mir, der Mensch ist Brücke zwischen Himmel und Natur, und ich bin Teil dieser Brücke. Sie fühlen sich stolz, geehrt, aufgenommen und Teil des Ganzen und nicht nur als Schmutz, den man mit dem Besen zusammenkehrt. Sie fühlen sich gesehen in ihrer Bedeutung, das entspannt sie.
Ich denke, da steht im Hintergrund, daß die Naturwesen zunächst immer im Ganzen eingebunden sind, aber durch unsere Art der Technikproduktion auf spezielle Aufgaben beschränkt und aus der Verbindung mit dem Universum herausgerissen werden. Sie sollen nur noch eine Funktion erfüllen und wissen gar nicht, warum. Durch das Sprechen mit den Technikwesen findet wieder eine Rückbindung in das Ganze statt.
Ja, so könnte man das sagen. Sie sind auf eine sehr spezialisierte Aufgabe angesetzt, die nicht ihrem ursprünglichen Daseinszweck entspricht. Mein Eindruck ist aber, sie sind nicht gezwungen, sondern begleiten das Gerät, weil sie das wollen. Sie gehen immer wieder zurück in die geistige Welt, und wenn sie aus der Urmasse wiederkommen, haben sie etwas gelernt und fangen nicht mehr bei Null an.
Sind die Technikwesen ursprüngliche Naturwesen, die sich früher um eine Pflanze, Stein oder das Wetter gekümmert haben?
Nein, das glaube ich nicht, sie kommen direkt aus der geistigen Welt. Deshalb nehme ich auch nicht das Wort Elementarwesen, das von den vier Elementen her kommt. Die Naturwesen, von denen ich erzählt habe, die mir mit dem Computer und Auto helfen, sind Dolmetscher, sie waren nicht ursprünglich mit der Technik verbunden. Technik- und Naturwesen arbeiten zusammen. Ich gehe regelmäßig Segeln, und da habe ich bemerkt, daß oben am Mast ein richtiger Luftgeist sitzt, ein Naturwesen. Trotzdem haben die einzelnen Geräte, Navigationssystem usw. eigene Technikwesen. Die hydraulische Steuerung drohte einmal auszufallen, eine Kappe hatte sich gelöst. Wir baten das Gerät zu halten, bis wir im Hafen sind. Das waren noch viereinhalb Stunden, wir hätten sonst nicht mehr steuern können. Es hat gehalten.
Technikwesen gehören zum Gerät, ahrimanische Geister wirken herein
Nach meiner Erfahrung gibt es nicht nur die Wesen in den Geräten, sondern es gibt auch ahrimanische und luziferische Wesen, die zum Beispiel bewirken, daß man nach längerer Zeit vor dem Computer wie leergesaugt ist. Ich erlebte manchmal, daß es in Geräten etwas wie ein Gerangel gibt, ob das Technikwesen oder die ahrimanischen Geister die Führung haben.
Die Technikwesen sind nur für die Funktionsfähigkeit der Technik zuständig, sie haben nicht diesen geistigen Aufrüttel- und Wachmachimpuls der ahrimanischen oder luziferischen Geister. Das Technikwesen sollte man davon unterscheiden. Der ahrimanische Geist sitzt nicht im Computer, sondern wirkt aus der geistigen Welt durch den Computer. Ich meine, wie stark er mit der Aura des Computers verbunden ist, hat viel mit mir zu tun und meiner inneren Entwicklung.
Erlebe ich also an dem Gerät, was ich an mir bearbeiten sollte?
Was ich ablehne, hat mit mir zu tun. Worüber ich mich aufrege, sind meine Probleme. Je nachdem, welcher Mensch davorsitzt, wirkt es anders.
Aber das Handy hat eine Strahlung, die jeden betrifft?
Ja, das ist elektromagnetisch, das sind physikalische Wellen. Hier wird der einzelne Mensch zu einem Bewußtseinsschritt aufgerufen wie: »Du Mensch, stell’ dich entgegen, schlafe nicht hinein in das Windows, sieh nicht die ganze Welt nur noch durch den Computer.« Meine Erkenntnis ist, daß die ahrimanischen Geister nicht mit den Geräten als solchen verbunden sind wie die Technikwesen. Ich würde dem nicht einen so hohen Stellenwert beimessen, denn das macht vielen Menschen nur Angst, die hindert und lähmt. Dagegen wirkt die Konzentration auf den Gerätegeist, der auf unsere Kontaktaufnahme wartet, positiv.
Wenn du mit dem Gerätegeist im Gespräch bist, wirkt der ahrimanische Geist nicht mehr so stark ein.
Ja, so ist es, das ist genau mein Eindruck.
Oder andersherum, wenn man denkt, das ist nur eine Maschine, negiere ich das Technikwesen und stärke den Einfluß Ahrimans durch die Maschine, ohne mit ihm etwas zu machen oder ihn zu erlösen. Er knallt dann einfach auf mich ein.
Sobald ich im Gespräch bin, habe ich das Gefühl, es ist milder, eingebetteter, geschützter und positiver.
»Wenn zwei in meinem Namen zusammen sind, bin ich mitten unter euch«, sagte Christus. Das Dialogische ist christlich und erlösend. Im Dialog mit den Technikwesen erlösen wir ein Stück von Ahriman.
Das Gespräch mit Technikwesen ist ganz einfach!
Die Technik ist Teil unserer Umgebung und Natur, das sollten wir nicht ablehnen oder fürchten, sondern wertschätzen.
Ich beobachte aber, daß durch die Technisierung, den Baustil und menschliche Absichten Städte und Landschaften sklerotisieren und die Naturwesen viele Bereiche nicht mehr richtig durchdringen können.
Die Wesen wollen mit den Menschen wieder ins Gespräch kommen. Wenn der Mensch aber nur noch vor der Kiste sitzt, hat er keinen unmittelbaren Naturzugang mehr. Deshalb ist es ein so bedeutender Schritt, die Naturwesen und die Technikwesen anzuerkennen.
Ist das Gespräch einfach, kann das jeder machen?
Ja, du brauchst nur zu reden beginnen. Du lobst die Maschine und achtest darauf, wie du dich dabei fühlst. Du brauchst keinen Namen hören, du brauchst das Wesen nicht zu sehen. Einfach beginnen! Wenn man es hoch hängt und verkompliziert mit »geistiger Welt«, »Hüter der Schwelle«, »Illusiongürtel«, »Imagination«, »Inspiration«, »Intuition«, das demotiviert, und man verschiebt es auf die nächste Inkarnation. Man kann das alles weglassen und einfach mit den Geräten reden. Das funktioniert auch bei Menschen, die nicht an die geistige Welt glauben, das habe ich schon bei meinen Universitätskollegen erlebt.
Unlösbare Probleme werden die Forscher zwingen, mit der geistigen Welt zusammenzuarbeiten
Wir können dich nicht namentlich in diesem Buch nennen, da Naturgeister in unseren Universitäten tabuisiert sind. Wer davon spricht, wird ausgegrenzt. Wie könnte sich das ändern?
Meine Zukunftsvision ist folgende: Die Probleme werden so komplex, daß die Forscher gezwungen sind, mit der geistigen Welt zusammenzuarbeiten. Heute sind viele Themen nicht mehr fachsingulär zu lösen. Komplexe Probleme verlangen komplexe Teams aus Theologen, Soziologen, Ingenieuren und Informatikern. Das ist anerkannt, doch nur ein Zwischenschritt. Der nächste Schritt ist, auch die Realität der geistigen Welt anzuerkennen. Dieser Schritt ist an den Universitäten noch nicht angekommen.
Das wird über Probleme kommen, die nicht anders lösbar sind. In der Not macht man es, und dann sind Ergebnisse zu sehen. Beispiel Fukushima, die Ingenieure können das Problem der radioaktiven Verstrahlung nicht in absehbarer Zeit lösen. Mit den dortigen Wesen zu reden, darin sehe ich einen Ansatzpunkt, um die Atomkatastrophe einzudämmen.
Lernen erfolgt in der Menschheitsgeschichte meistens über das Leid. Es ist die Aufgabe von uns Menschen, mit den Geistern so im Gespräch zu sein, daß wir Tsunamis und Fukushimas in Zukunft abwenden können. Das Aufbäumen der Erde ist nicht die Strafe Gottes, weil wir so böse sind, sondern es ist der Appell an den Menschen, mit den Naturwesen ins Gespräch zu kommen. Es geht darum, die geistige Welt in die tägliche Arbeit einzubeziehen. Das wird kommen, da die Probleme sonst nicht lösbar sind.